Das Damonische in der Theorie des Romans von Georg Lukacs
Inga Kalinowski
Das Damonische in der Theorie des Romans von Georg Lukacs
Inga Kalinowski
Was meint Lukacs genau, wenn er in seiner Theorie des Romans immer wieder vom Damonischen spricht? Ohne ein Verstandnis dieses zentralen, von Lukacs nicht erlauterten Terminus kann weder das metaphysisch-geschichtsphilosophische Konzept der Theorie des Romans noch Lukacs’ Interpretation der paradigmatischen Romane mitsamt der Bedeutung der Ironie adaquat verstanden werden. Diese Arbeit zeigt, dass das Damonische Lukacs’ Chiffre fur ein philosophisches Gottesbild der Moderne ist: die Bezeichnung fur ein Absolutes, das objektiv nicht mehr existiert, aber im Denken und Erleben des Subjekts nach wie vor seinen Ort hat. Dabei wird deutlich, dass Lukacs’ Romantheorie in ihren wichtigsten Elementen nicht von Hegel, sondern von Fichte, Solger und Kierkegaard gepragt ist. In einem Anwendungsversuch erweist sich das Damonische als gewinnbringendes Kriterium einer Romaninterpretation, die das Verhaltnis von Mensch und Absolutem in den Fokus nimmt.
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