Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Weltgeschichte - Fruehgeschichte, Antike, Note: 1,7, Georg-August-Universitaet Goettingen (Seminar fuer Alte Geschichte), Veranstaltung: Hetaeren in der griechischen Antike, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Gegensatz zur althistorischen Gender-Forschung wurde das Feld der antiken Sexualitaet wesentlich frueher durch die Wissenschaft beleuchtet, wobei insbesondere homoerotische Beziehungen im Vordergrund standen. Dabei wurde immer wieder der Fokus darauf gelegt, Aussagen ueber bestimmte antike Praktiken treffen zu koennen und Thesen darueber aufzustellen, welche gesellschaftlichen Wertungen und Empfindungen dieser Art der Sexualitaet moeglicherweise zu Grunde lagen und inwiefern diese mit heutigen Anschauungen verglichen werden koennen. Diese Arbeit soll das Themengebiet der Paederastie anhand einer Gerichtsrede beleuchten. Bei der Gerichtsrede handelt es sich um eine Quelle, die vermutlich aus dem Jahr 345/346 vor Christus stammt und sich in den Kontext des Philokratesfriedens von 346 vor Christus einordnen laesst. Aischines, ein attischer Politiker, dem ein recht makedonienfreundliches Konzept zugrunde lag, wurde von Demosthenes und Timarchos, ebenfalls politisch Aktive und Ratskollegen, mit dem Vorwurf angeklagt, Gesandtschaftsverrat begangen zu haben und bestechlich gewesen zu sein, um Philipp II zu unterstuetzen und die Interessen Athens zu vernachlaessigen. Die erste Anklage, die Timarchos erhoben hatte, schlug jedoch fehl, was an dieser Stelle unmittelbar in das hier behandelte Thema ueberleitet.