Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1, Universitaet zu Koeln (Kunsthistorisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Nicolas Poussin., Sprache: Deutsch, Abstract: Poussin hat in seinen Arkadienbildern die Themen der stoischen Moralphilosophie, ihre Lebensform und Weisheit mit lehrbuchaehnlichen Inhalten moderner wissenschaftlicher Traktate auf geniale Weise verknuepft und zur Anschauung gebracht. Bilder, die Motive aus der Landschaft Arkadiens beinhalten, scheinen fuer Poussin offenbar vorzueglich Inhalte der stoischen Philosophie ausdruecken zu koennen. Das kultivierte arkadische Hirtenvolk zeichnet aus, dass es nicht an den Folgen eines unvorhergesehenen Schicksals zerbricht. Seine Naturverbundenheit laesst es erstarken. Das Leben gemaess der Natur stellt einen alten Topos der besten Lebensform, den Weg zum hoechsten Gut, zur tranquillitas animi dar. Die entsprechend der goettlichen Vernunft gestaltete Harmonie und Ordnung des Kosmos ist der Mensch, der mittels seiner Vernunft befaehigt zu erkennen und sich mit ihr zu arrangieren. Vergaenglichkeit und Tod, zentrale Themen der Philosophie Senecas, liegen in unterschiedlicher Form Poussins Bildern mit Arkadienthemen zugrunde. Zeit, Vergaenglichkeit und das Wahrnehmen des Todes im Leben werden thematisiert. Die Figuren im Bild spielen kaum eine Rolle. Wir sollen kein Mitgefuehl fuer sie empfinden, sondern werden vom Kuenstler gezwungen, ueber das Thema nachzudenken. Poussin verbindet in Et in Arcadia ego die Reflexion ueber den Tod mit einem Land, Arkadien, das fuer ihn die Wiege aller Kuenste darstellt, womit er es in den Kontext der menschlichen Kulturentstehung stellt. Der Kuenstler adaptierte die Moralphilosophie Senecas und verarbeitete sie auf seine Weise in seinen eigenen Werken. Die Einordnung von Poussins Werk in ein kunstgeschichtliches Schema ist schwierig. Seine Arbeitsphase war zwar zeitgleich mit der Bluete des roemischen Barock, seine Bilder unterscheiden sich jedoch wesentlich,