Der grosse oesterreichische Nationaloekonom Joseph Alois Schumpeter gehoert zweifel- los weltweit zu den bedeutendsten Vertretern dieser Wissenschaft. Vor allem wurde mit der Pragung des Schumpeterschen Unternehmerbegriffes ein Aspekt in die sozial-und wirtschafts wissenschaftliche Diskussion eingefuhrt, der gerade heute wieder zuneh- mend Anhanger findet. Dabei wird allerdings manchmal ubersehen, dass der Charakter des gesellschaft- lichen Produktionsprozesses in den vergangenen Jahrzehnten einem tiefgreifenden Wandel unterworfen war. Angesichts der Komplexitat des unternehmerischen Umfel- des ist es auch dem Schumpeterschen Einzelkampfer oftmals nicht mehr moeglich, jenen Prozess der innovatorischen Erneuerung in Gang zu halten, der einzig und allein eine rechtzeitige und kontinuierliche Anpassung an sich verandernde Wettbewerbs- bedingungen gewahrleistet. Erfolgreiche Innovationen beruhen auf der systematischen und koordinierten Suche nach Chancen, die sich aus den wirtschaftlichen, technologischen und gesell- schaftlichen Veranderungen ergeben. Aufgabe der oeffentlichen Hand ist es dabei, jene Rahmenbedingungen zu setzen, die es den Unternehmungen ermoeglichen, die vorhan- denen Leistungspotentiale bestmoeglich zu entfalten. Die Schumpetersche Renaissance und das Vordringen neokonservativer wirt- schaftstheoretischer Stroem ungen hat in den vergangenen Jahren dazu gefuhrt, dass der Staat seine Rolle einer eingehenden Prufung unterziehen musste. Auch in OEsterreich wurden althergebrachte Denkmuster uberpruft und Handlungsmuster an neue Gege- benheiten angepasst. Im Zuge einer grundlegenden Neuorientierung haben ideolo- gisch motivierte Sichtweisen pragmatischen und zukunftsorientierten UEberlegungen Platz gemacht. Die Forderung, der Staat hatte sich aus samtlichen Bereichen der Wirtschaft zu- ruckzuziehen, ist jedoch aus dem Gedankengebaude Schumpeters nicht ableitbar.