Geschichte Der Gesellschaft Deutscher Naturforscher Und AErzte: Gedachtnisschrift Fur Die Hundertste Tagung Der Gesellschaft Im Auftrage Des Vorstandes Der Gesellschaft Verfasst Von Max Pfannenstiel

M Pfannenstiel

Geschichte Der Gesellschaft Deutscher Naturforscher Und AErzte: Gedachtnisschrift Fur Die Hundertste Tagung Der Gesellschaft Im Auftrage Des Vorstandes Der Gesellschaft Verfasst Von Max Pfannenstiel
Format
Paperback
Publisher
Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. KG
Country
Germany
Published
1 January 1958
Pages
164
ISBN
9783662236406

Geschichte Der Gesellschaft Deutscher Naturforscher Und AErzte: Gedachtnisschrift Fur Die Hundertste Tagung Der Gesellschaft Im Auftrage Des Vorstandes Der Gesellschaft Verfasst Von Max Pfannenstiel

M Pfannenstiel

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Der Altmeister der Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Karl Sudhoff verfasste 1922 eine Gedachtnisschrift zur Jahrhundert-Tagung der Gesellschaft Deut- scher Naturforscher und AErzte in Leipzig. Als langjahriger Archivar der alten, ehr- wurdigen Gesellschaft hat Karl Sudhoff darin das allmahliche Werden der Oken'schen Grundung von 1822 bis 1922 kurz geschildert. Wohl musste sich seine Gedenkschrift aus der Zeiten Zwang und des Vorstandes Entschliessung in engsten raumlichen Grenzen halten. Die ersten Nachkriegsjahre nach 1918 mit den vielen politischen Wandlungen im Gefuge unseres Volkes, die Entwertung unseres Geldes, der Verlust des Vermoegens und der schoenen Stiftungen der Naturforscher-Gesellschaft liessenkeine grosse Festschrift zu. In besseren Zeiten, das war Sudhoff’s Wunsch, sollte zu der 100. Versammlung eine Abhandlung die wissenschaftlichen Entwicklungsphasen, wie sie sich in den Gesellschaftsverhandlungen spiegeln, darstellen. Die besseren Zeiten sind mit der 100. Tagung der Gesellschaft im Jahre 1958 nicht gekommen. Das Vaterland ist zerrissen, das tatige Wirken in einer naturlichen, gegebenen Gemeinschaft hat aufgehoert; es gibt keine gemeinsamen Verpflichtungen mehr, die alle Menschen in Ost und West binden. Schlagbaume queren alte Strassen und Schienenzuge; deutsche Menschen blicken an einer unnaturlichen, unuberschreit- baren Grenze von deutschem Land in deutsches Land. Vermessenheit und eigene Schuld stehen am Anfang und tiefe Trauer am Ende eines Weges, der noch nicht durchschritten ist. Was wir noch Heimat nennen durfen ist teilweise zerstoert, ja entseelt worden. Eine mechanisierende Zeit lasst das Geldeinbrin- gende und Nutzliche hervortreten.

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