Martyrium Zwischen Fanatismus Und Heiligkeit
Roger Husistein
Martyrium Zwischen Fanatismus Und Heiligkeit
Roger Husistein
Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1.25, Universite de Fribourg - Universitat Freiburg (Schweiz) (Theologische Fakultat), 198 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgangslage: Die Selbstmordattentate vom 11. September 2001 haben die westliche Welt geschockt. Sie stellen einen vorlaufigen Hohepunkt dar in einer langen Reihe von Anschlagen. Wahrend diese bei uns in erster Linie als Terrorattacken wahrgenommen wurden, werden die Attentater von ihrem Umkreis als Martyrer1 verehrt. Seither ist ein alter, schillernder Begriff aus dem Vokabular der Religionen wieder in aller Munde: das Martyrium. Aus eigener Erfahrung erlebe ich, dass viele meiner Zeitgenossen mit dem Martyrium in erster Linie Fanatismus verbinden. Naturlich hangt dies auch mit der Tatsache zusammen, dass das Martyrium vor allem im Zusammenhang mit den Selbstmordanschlagen durch islamistische Fanatiker thematisiert wird, bei denen nicht nur die Attentater selber, sondern oft auch eine grosse Zahl von unbeteiligten Zivilisten ums Leben kommen. Doch die Skepsis gegenuber dem Martyrium greift wohl noch tiefer. In einer Zeit der postmodernen ‘schwachen Vernunft’ ohne uberindividuelle Gewissheiten ist fur viele westliche, sakularisierte Menschen die Haltung, dass jemand fur eine Idee oder eine religiose Uberzeugung im Ernstfall sein Leben hingibt, zumindest suspekt. Und doch mussten wohl in keinem anderen Jahrhundert so viele Menschen uberall auf der Welt wegen ihren Uberzeugungen und ihrem Engagement ihr Leben lassen wie im vergangenen. Dazu gehoren so grosse religiose Personlichkeiten wie Martin Luther King, Dietrich Bonhoeffer, Mahatma Gandhi, Edith Stein oder Oscar Romero, die auch heute noch nicht nur von ihren jeweiligen religiosen Gemeinschaften als Martyrer verehrt werden. Daneben durfen aber auch jene wegen ihres Glaubens Verfolgten nicht vergessen werden, die namenlos geblieben sind und weitgehend vergessen wurden. Gerad
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