Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Altertum, Note: 1,7, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Das Roemische Reich, Sprache: Deutsch, Abstract: Eines der wohl spannendsten Themen der Geschichte, fur welches sich die Menschen der Postmoderne brennend interessieren, sind Verschwoerungen - also Handlungen, die einen revolutionaren Akt in geheimen Zusammenkunften einer kleinen Personengruppe vorbereiten. Egal ob wir hierbei an den Mord an John F. Kennedy oder an die Babington-Affare denken, bei der man versuchte Maria Stuart auf den englischen Thron zu heben - die Menschen neigen wohl regelrecht dazu, die Welt aus der Perspektive des Finsteren, Verborgenen - von dem geheimnisvollen Strippenzieher aus dem Hintergrund heraus zu erklaren. Zum Inbegriff des grossen Anderen ist dabei besonders der Roemer Lucius Sergius Catilina geworden, welcher sich im Laufe der Historiographie, obwohl von Marcus Tullius Cicero zur Persona non grata aufgebauscht - oder gerade deswegen -, zum ungeheuerlichen Verschwoerer par excellence, sozusagen zu dessen Synonym entwickelt hat. Und auch wenn die wahre Geschichte seiner Verschwoerung wohl eher eine Marginalie ist - Wilhelm Hoffmann meint sogar, dass man den Ablauf der Geschichte von den Gracchen bis zu Augustus in grossen Linien skizzieren koenne, ohne dabei uberhaupt Catilinas Namen zu erwahnen - liegt gerade hierin ein besonderer Reiz. Warum wurde eine Person, die in keinster Weise a real threat to stability in Rom war, so dermassen zum Konspirant sonders gleichen. Welche politischen Beweggrunde stehen hinter dieser massiven Heraufstilisierung und wie ist es bezuglich Catilinas uberhaupt moeglich von historischer Wahrheit zu sprechen? Die folgende Arbeit soll sich mit eben angesprochenen Fragen auseinandersetzen und hierfur zunachst ein knappes UEberblicksbild uber die Ereignisse von 66-62 v. Chr. geben, um im Anschluss besonders das politische Kalkul