Grunde der Vernunft: Kants Aufloesung der dritten Vernunftantinomie als begrundungsorientierte Theorie menschlichen Handelns
Maximilian Gillessen
Grunde der Vernunft: Kants Aufloesung der dritten Vernunftantinomie als begrundungsorientierte Theorie menschlichen Handelns
Maximilian Gillessen
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Freie Universitat Berlin (Institut fur Philosophie), Veranstaltung: Kants Kritik der praktischenVernunft, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage, ob ich in meinen Handlungen frei, oder, wie andere Wesen, an dem Faden der Natur und des Schicksals geleitet sei (A 463/ B491) ist fur die Philosophie Kants von hoechster Relevanz: Nicht nur, dass Freiheit einen der Grundsteine der Moral und Religion (ebd.) ausmacht, sie begrundet auch das Ideal aller Aufklarung: sein eigenes Denken und Handeln von selbst bestimmen zu koennen. Die Freiheitsproblematik bildet innerhalb von Kants Werk die Schnittstelle zwischen theoretischer und praktischer Philosophie. Davon zeugt wohl am klarsten die Aufloesung der dritten Antinomie in der Kritik der reinen Vernunft, an die sich nahtlos die Einleitung zur Kritik der praktischen Vernunft anschliessen liesse. Denn in der Aufloesung beabsichtigt Kant zwar, wie er selber mit aller Deutlichkeit betont, nur zu erweisen, dass die Idee der Freiheit einer durchgehenden kausalen Determination der Natur nicht widersprache, aber eben diese (Denk-)Moeglichkeit ist es, auf der sich die praktische Philosophie seiner nachfolgenden Werke grunden wird. Das thematische Gravitationszentrum der vorliegenden Arbeit wird die Rekonstruktion der Aufloesung als begrundungsorientierte Theorie menschlichen Handelns bilden. Leitend wird dabei die These sein, dass Kants Argumentation wesentlich auf der Einsicht beruht, dass wir menschliches Handeln in der Regel als begrundetes und ver-stehbares zu interpretieren versuchen, insofern wir davon ausgehen, dass es durch Grunde der Vernunft bestimmt worden sei. Diese Auffassung setzt aber notwendig eine Differenz zwischen Grunden als intentionalen, begrifflich - oder: prapositional - vermittelten Gehalten und naturkausalen Ursachen voraus: Was sein soll, lasst sich nicht ableiten, aus dem, was ist. Bei dieser (de)o
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