Der Sensitive Beziehungswahn: Ein Beitrag Zur Paranoiafrage Und Zur Psychiatrischen Charakterlehre

Ernst Kretschmer

Der Sensitive Beziehungswahn: Ein Beitrag Zur Paranoiafrage Und Zur Psychiatrischen Charakterlehre
Format
Paperback
Publisher
Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. KG
Country
Germany
Published
1 January 1950
Pages
204
ISBN
9783642494116

Der Sensitive Beziehungswahn: Ein Beitrag Zur Paranoiafrage Und Zur Psychiatrischen Charakterlehre

Ernst Kretschmer

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In den zwischenliegenden Jahren konnte ich fortlaufend eigenes weiteres Material zu den Fragestellungen dieses Buches sammeln. Auch von anderen Forschern wurde eine Anzahl sie beruhrender Beobachtungen und Analysen in der Literatur niedergelegt. GAUPP schildert in fortlaufenden Veroeffentlichungen die seelische Weiterentwicklung des Hauptlehrers Wagner; es interessiert uns hier besonders die Tatsache, dass auch sie wieder nicht nach dem starren, progressiven Paranoiaschema verlauft, sondern in der Anpassung an das Hinfallen alter und das Hervortreten neuer Umweltreize ihre psychologische Reaktivitat auch weiter- hin verrat: Die grosse Affektentladung des Massenmords und die katastrophale Umstellung der ausseren Lebenslage durch die Anstaltsinternierung zeichnet sich auch im psychischen Krankheitsverlauf als grosse Casur ab. Das aus der sexual- ethischen Konfliktsspannung entsprungene, geschlossene Verfolgungswahnsystem blasst bis zur weitgehenden Korrektur ab. Die wahn bereite Persoenlichkeit bleibt naturlich bestehen und verfangt sich manchmal wieder in kleinen Anstalts- erlebnissen. Im ganzen aber hat das Moment der moralischen Selbstqualerei, das ihn unseren Sensitiven verwandt macht, nunmehr nach der gewaltsamen Loesung seine Hochspannung verloren und liegt als abgeschlossene Lebensphase hinter ihm. Die Tendenzen der Selbstwerterhoehung, als die andere Seite seiner Persoenlichkeit, haben nun in einer nicht mehr so verkrampften, weil nicht mehr so kontrastierten Weise freie Bahn und leben sich vor allem in dichterischen Produk- tionen dramatischer Art aus - eine Selbstbefreiung durch Selbstdarstellung; sie werden nicht ohne ausseren Ehrgeiz betrieben. Die Neigung zur Selbstbespiege- lung und zur Schau getragenen Menschenverachtung kommt immer wieder durch.

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