Die Klavierspielerin von Elfriede Jelinek - Psychogramm einer pathologisierten / pathologisierenden Mutter-Tochter-Beziehung

Claudia Dewitz

Format
Paperback
Publisher
Grin Publishing
Country
Germany
Published
19 November 2010
Pages
32
ISBN
9783640753956

Die Klavierspielerin von Elfriede Jelinek - Psychogramm einer pathologisierten / pathologisierenden Mutter-Tochter-Beziehung

Claudia Dewitz

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Frauenstudien / Gender-Forschung, Note: 2,0, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur Germanistik), Veranstaltung: Mutterlichkeit ein kulturelles Konstrukt im historischen Wandel , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden soll es um die Mutter-Tochter-Beziehung in Elfriede Jelineks autobiografisch gefarbtem Roman oder - wie sie es nannte - eingeschrankter Biografie Die Klavierspielerin gehen. Die Vater-Mutter-Kind-Szene ist defekt und wird ersetzt durch eine pathologisierte Mutter-Tochter-Beziehung. Thematisiert wird zudem die schwierige Verbindung zwischen der Klavierlehrerin Erika Kohut und ihrem Schuler Walter Klemmer - diese soll in hier allerdings nur am Rande von Interesse sein und nur im Hinblick auf Disfunktionalitaten, die sich aus der Beziehung zur Mutter Kohut ergeben, herangezogen werden. Mutterschaft ist ein als kulturelles Konstrukt, das mit vielen Idealen und Mythen behaftet ist. Die Liebe zwischen Mutter und Kind gilt - dem Klischee folgend - als rein und bedingungslos. Die Mutter sorgt und umhegt ihr Kind uneigennutzig, mit dem Ziel, ein kompetentes erwachsenes Kind in die Welt zu entlassen. Jedoch wie so haufig haben Idealvorstellung und gelebte Realitat selten etwas gemein. Der Text legt seine innere Dialektik offen: Ein feststehendes kulturelles Ideal steht gegen die hartnackige Materialitat des Lebens. Es gibt kein Schema F fur Mutterschaft, denn Frauen an sich sind keine homogene Gruppe. Jede von ihnen hat eigene Erfahrungen gemacht und ist einen eigenen Individuationsprozess durchlaufen. Auch sind die Grunde fur Schwangerschaft und Mutterschaft mannigfaltig verschieden. Nicht jede Frau sieht in der Geburt ihres Kindes die vollkommene Erfullung ihrer selbst und nicht jede Frau sieht ihr Kind als einzigen Lebensinhalt. Im Falle von Erika Kohut und ihrer Mutter scheint es oberflachlich betrachtet so, als ware die Mutter-Tochter-Beziehung eng. Da die Leserschaft jedoch von der Autorin gleich am

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