Zum romantischen Kunstmarchen Das kalte Herz

Regina Schultze

Zum romantischen Kunstmarchen  Das kalte Herz
Format
Paperback
Publisher
Grin Publishing
Country
Germany
Published
16 September 2010
Pages
40
ISBN
9783640689248

Zum romantischen Kunstmarchen Das kalte Herz

Regina Schultze

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universitat Leipzig (Germanistik), Veranstaltung: Erzahlungen der Romantik, Sprache: Deutsch, Abstract: Wilhelm Hauffs Kunstmarchen Das kalte Herz erschien erstmals 1827 in Hauffs Marchenalmanach auf das Jahr 1828 . Es beschaftigt sich mit dem sozialen Aufstieg und dem Berufsethos des Peter Munk. In der Zeit zwischen 1770 und 1830 entsteht in Deutschland die moderne burgerliche Gesellschaft. Das Burgertum erkampft sich die Daseinsberechtigung als eigener Stand in Abgrenzung zu Adligen und Bauern. Es entstehen Handwerkergilden und -zunfte, in denen sich das Burgertum organisiert. Unter Einfluss der Franzoesischen Revolution gewinnt die individuelle Leistung eine zentrale Bedeutung (ebd.) und die Menschen verstehen, dass sie sich selbst eine gewisse Stellung in der Welt erarbeiten koennen. Eine Reflexion uber die eigene gesellschaftliche Identitat (Schmitz-Emans 2007, S. 22) ist die Folge. Die Sehnsucht danach, etwas aus dem eigenen Leben zu machen, verfolgt auch Peter Munk. Der romantische Dichter schoepft nicht aus der Wirklichkeit, sondern seinem eigenen Innern, was nach Jean Paul heisst, dass sich auch die Geschoepfe nur von sich selbst aus entwickeln und dass jeder Mensch selbst eine schoepferische Kraft darstellt. Hauffs Protagonist Peter Munk scheint diesem Bild zunachst nicht zu entsprechen, denn er legt sein Gluck in die Hande anderer und ihm gelingt der soziale Aufstieg ohne eigenes Zutun, denn der noetige Verstand fehlt ihm. Der Plot ist durchaus realistisch angelegt, doch er wird von Fantasiegestalten und Wundern durchkreuzt. P.W. Wuhrl charakterisiert Das kalte Herz als Wirklichkeitsmarchen. Die Wirklichkeit und die Wunderwelt existieren, zumeist raumlich getrennt, nebeneinander und bedrohen sich nicht gegenseitig. Sie sind miteinander vereinbar. Jedoch gelten in der jeweiligen Welt eigene Regeln. Zum Beispiel hat das Reich des Hollander-Michels eine klare

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