Geschichtsschreibung ALS Propaganda ?

Marcus Schaub

Geschichtsschreibung ALS  Propaganda ?
Format
Paperback
Publisher
Grin Publishing
Country
Germany
Published
19 November 2009
Pages
60
ISBN
9783640473502

Geschichtsschreibung ALS Propaganda ?

Marcus Schaub

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Mittelalter, Fruhe Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb der von Friedrich I. betriebenen Politik der renovatio imperii und der Durchsetzung des honor imperii, kam, neben den Konflikten mit den oberitalienischen Kommunen oder den Spannungen mit einigen Reichsfursten wie Heinrich dem Lowen, der Auseinandersetzung mit dem Papsttum eine hohe Bedeutung zu. Im Unterschied zu den weltlichen Problemen, die immer wieder auch durch faktisches Handeln zu losen versucht wurden, stellte sich gegenuber dem Papsttum die Besonderheit, dass es sich hierbei um einen fast ausschlielich mit geistigen, theoretischen Mitteln gefuhrten Konflikt handelte. Denn um gegenuber der Kurie tatsachliche Handlungen zu vollziehen, bedurfte es eines legitimierenden Instrumentariums, welches als Basis jeglichen Vorgehens den Kaiser als im Recht befindlich erscheinen lie. Dieses Instrumentarium konnte gegenuber dem Papsttum keine faktische militarische oder finanzielle Macht darstellen, sondern musste theoretischer Natur und moglichst von Kontinuitat gepragt sein. Eines dieser Werkzeuge stellte dabei die kaiserliche Kanzlei dar, die, zwar durch unterschiedlichste Personen gepragt, als dauerhafte Institution regelmaig geistige Waffen lieferte, um sowohl Vorstoe der kaiserlichen Ideologie zu stutzen, als auch auf Angriffe der Kurie zu reagieren. Vordergrundige Aufgabe der Schreiber und Notare war es hierbei weniger, polemische Streitschriften oder Traktate zu verfassen als vielmehr das Ersinnen und Verwenden bestimmter Formulierungen, Rechts- bzw. Geschichtsbezuge, Titulaturen, Anreden und der gleichen mehr. Im Vergleich mit ausfuhrlichen theoretischen Werken, deren Absichten offen zu tage traten, arbeiteten die meisten Kanzleierzeugnisse weit subtiler und waren somit auch weit provokanter. Die Aussage eines Traktates lie sich leicht angreifen und bspw. als falscher Gedankengang oder gar Ket

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