Die Moderne Erzahlproblematik Am Beispiel Von Max Frisch: Stiller
Dorothee Hermanni
Die Moderne Erzahlproblematik Am Beispiel Von Max Frisch: Stiller
Dorothee Hermanni
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universitat Karlsruhe (TH) (Institut fur Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Max Frisch: Stiller, Sprache: Deutsch, Abstract: Das ist die erschreckende Erfahrung dieser Untersuchungshaft: ich habe keine Sprache fur meine Wirklichkeit! (Stiller, S. 84). Diese Erkenntnis ist immer wieder Anlass dafur, dass der Tagebuchschreiber alias White in seinen Aufzeichnungen nach seiner eigenen Wirklichkeit und Sprache jenseits von Rollenzuweisungen und Klischeedenken sucht, mit denen er von seinen Bekannten konfrontiert wird. Durch andere sprachliche Darstellungsmoglichkeiten will er einer eindeutig fixierbaren Lebensgeschichte und Identitat entgehen. Dass sich der Prozess der Selbstfindung innerhalb zahlreicher Lebensmoglichkeiten der modernen Gesellschaft auerst schwierig gestaltet, hat Max Frisch sowohl philosophisch als auch romantheoretisch als Sprach- und Identitatsproblematik immer wieder thematisiert. Diese Arbeit mochte sich der fur Stiller charakteristischen Identitatsproblematik unter diesem sprachphilosophischen und romantheoretischen Blickwinkel nahern und sich nicht einer eingehenden Analyse des Inhaltlichen und der problematischen Beziehungskonstellationen der Figuren widmen. Vielmehr soll untersucht werden, mit welchen sprachlichen und strukturellen Mitteln das Grundgefuhl der Romanfigur: Ich bin nicht ihr [!] Stiller (St, S. 49) als hintergrundige Realitat des Textes hervorscheinen und sich entwickeln kann. Angesichts des umfangreichen Romans mit seiner komplexen Struktur ist man anfangs geneigt, in der multiperspektivisch angelegten Erzahlung mit ihren zusatzlichen Geschichten eine adaquate Form vorzufinden, die eine scheinbar vielseitige Betrachtung der Identitat Stillers ermoglicht. Dass dies in der Tat die einzig mogliche sprachliche Darstellungsform von Realitat ist, jedoch nicht im Sinn einer scheinbar objektivierbaren Annah
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