Wechselwirkungen zwischen expandierenden Pressemarkt und der Novellistik des deutschen Sprachraums zwischen Wiener Kongress und der Revolution von 1848: Novellistik des 19. Jahrhunderts
Christian Finger
Wechselwirkungen zwischen expandierenden Pressemarkt und der Novellistik des deutschen Sprachraums zwischen Wiener Kongress und der Revolution von 1848: Novellistik des 19. Jahrhunderts
Christian Finger
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universitat zu Berlin (Institut fur deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit sollen die Zusammenhange zwischen der Expansion des Pressemarktes und der sprunghaft anwachsenden Nachfrage nach Lesestoff in Novellenform aufgezeigt werden. Dabei soll eine literaturwissenschaftliche Methode Anwendung finden, die Literatur im Feld mentaler, sozialer und kultureller Kontexte untersucht. Mit diesem Ansatz, der sich u.a. auf Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur stutzt, soll vermieden werden, dass Literaturgeschichte […] als Anhaufung isolierter, autonomer Einzelwerke oder Dichterfiguren behandelt wird. Allerdings soll Literatur hier auch nicht als ein blosser Reflex auf oekonomische Umstande verstanden werden. Die in der vorliegenden Arbeit verwendeten Fallbeispiele koennen veranschaulichen, wie die Beschaffenheit der Journale Einfluss nahm sowohl auf die Form der Novellen als auch auf Arbeitsweise und Selbstverstandnis der Textproduzenten. Im Hintergrund dieser Explikationen stehen sowohl theoretische Arbeiten Pierre Bourdieus mit dem darin enthaltenen Grundgedanken des Literaturfeldes, in dem die Bereiche Autor und Verleger als in einem gemeinsamen Feld agierend und sich gegenseitig beeinflussend gedacht werden, als auch Niklas Luhmanns Systemtheorie, in welcher neben anderen Gesellschaftssystemen auch das insbesondere von Niels Werber herausgearbeitete System Literatur untersucht wird. Die von Bourdieu und Luhmann entwickelten Theorien brechen mit der UEberzeugung von einer Hochliteratur, deren angebliche autonome Beschaffenheit ausschliesslich text- und biografiebezogene Exegesen rechtfertigen sollen, und machen u. a. auf weitere Faktoren wie die Einflussmechanismen des Marktes auf den Literaturproduzenten und sein Produkt aufmerksam.
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