Der letzte deutsche Dichterfurst Paul Heyse: Vom Gluckskind zum fast vergessenen Nobelpreistrager
Steffi Mohr
Der letzte deutsche Dichterfurst Paul Heyse: Vom Gluckskind zum fast vergessenen Nobelpreistrager
Steffi Mohr
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universitat Karlsruhe (TH) (Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Novellen des Realismus, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem autobiografischen Werk Jugenderinnerungen und Bekenntnisse erinnert sich Paul Johann Ludwig von Heyse unter anderem an seine Knabenjahre in der Berliner Wohnung am Weidendamm, die in der Nahe eines truben Kanals lag, der in die Spree mundete. Heyse berichtet, dass er dort von einem kleinen Treppchen hinter einem Wirtshaus aus den Schiffern oft bei ihrer Arbeit zugesehen habe. In dem oben angefuhrten Auszug aus seiner Autobiografie zeichnet er ein anekdotisches Bild von dieser Jugendzeit, das ihn und sein Werk zutreffend charakterisiert. Diese Hausarbeit beschaftigt sich zuerst mit dem Lebenslauf, den Lebensumstanden und kunstlerischen Beziehungen von Paul Heyse. Der heute fast vergessene Nobelpreistrager nahm als Dichterfurst in der Nachfolge Goethes zu Lebzeiten eine herausragende Stellung im literarischen Leben ein. Wahrend seiner Zeit in Munchen als freier Schriftsteller im Auftrag des Koenigs genoss das Gluckskind finanzielle Sorgenfreiheit sowie die Gesellschaft und Gesprache in den damals elitaren Dichter- und Gelehrtenkreisen. Fur sein umfangreiches Werk und Leben fur die Kunst , wie sie in den Salons gepflegt wurde, erhielt er 1910 als erster deutscher Autor fur sein belletristisches Werk den Nobelpreis fur Literatur - als Huldigungsbeweis fur das vollendete und von idealer Auffassung gepragte Kunstlertum, das er wahrend einer langen und bedeutenden Wirksamkeit als Lyriker, Dramatiker, Romanschriftsteller und Dichter von weltberuhmten Novellen an den Tag gelegt hat (Begrundung des Nobelpreiskomitees). Paul Heyse galt damals als Modedichter und verkoerpert in hohem Masse zumindest einen Teil des geistigen Lebens seiner Zeit , wie Karl Poernbacher in einem Nachwort zu zwei von ihm im Reclam-Verlag h
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