Zerstortes Weltvertrauen Bei Jean Amery
Elmar Korte
Zerstortes Weltvertrauen Bei Jean Amery
Elmar Korte
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Rheinisch-Westfalische Technische Hochschule Aachen (Germanistisches Institut), 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ausgangspunkt fur jegliche Analyse des Werks von Jean Amery ist meiner Ansicht nach ein Blick auf die Grundessenz seiner Essays. Durch die Essays zieht sich wie ein roter Faden Amerys Beschreibung seines zerstorten Weltvertrauens. Der Grund, warum sich fur Amery ein Vertrauen in die Welt als eine Unmoglichkeit darstellte, liegt vor allem in seinen Holocaust-Erfahrungen. Das Gelebte, d.h das eigens Erlebte (le vecu) ist bei Amery uberhaupt die Basis fur seine schriftstellerische Auseinandersetzung mit der Holocaust-Problematik. Seine Aufgabe sieht er darin, fur alle Beteiligten des Holocausts, also sowohl fur die Tater als auch fur die Opfer, eine moglichst scharfe Analyse der Geschehnisse zu liefern. Dadurch, da er selbst den Holocaust in seiner ganzen Grausamkeit erfahren hat (Exil, Verhaftung, Folter, Auschwitz-Aufenthalt), ist Amery geradezu priviligiert, uber die Ereignisse zu berichten. Amery begnugt sich jedoch nicht mit einer einseitigen Schuldzuweisung, seine Absicht liegt vielmehr in einer moglichst trennscharfen Deskription der unterschiedlichen Erfahrungen.
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