Die Relativierung Des Hochsten Augenblicks in Goethes Faust 2

Michael Steinmetz

Die Relativierung Des  Hochsten Augenblicks  in Goethes  Faust 2
Format
Paperback
Publisher
Grin Publishing
Country
Germany
Published
4 July 2007
Pages
52
ISBN
9783638652940

Die Relativierung Des Hochsten Augenblicks in Goethes Faust 2

Michael Steinmetz

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universitat Jena (Institut fur Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Goethe, Faust, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Sumpf zieht am Gebirge hin, Verpestet alles schon Errungene Den faulen Pfuhl auch abzuziehn, Das letzte war das Hochsterrungene; Diese Worte eroffnen die - literaturwissenschaftlich auerst kontrovers diskutierte - letzte Rede Fausts vor seinem Ableben, welche, eben weil sie die letzten Ausfuhrungen eines zeitlebens nach Erfahrung, Genuss und letztlich Macht strebenden Gelehrten markiert, besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Als Schlusswort eines Menschheitsdramas, welches heut als das zentrale Werk der deutschen Dichtung gehandelt und zugleich in den Kanon der Weltliteratur eingeordnet wird, scheint ein stark akzentuierendes, ja moglicherweise programmatisches Fazit mehr als plausibel. Doch beanspruchte Goethe mit jenen letzten Worten tatsachlich ein visionares Zukunftsbild, ja eine Ideologie als realisierbare Gesellschaftstheorie zu erschaffen? Zumindest ist dies eine weit verbreitete Auffassung! Noch heut wird der ‘Schlussmonolog’ an vielen Schulen Deutschlands als Vision einer kunftigen Gesellschaft behandelt. In der DDR beispielsweise wurde der ‘Monolog’ mehrfach politisch instrumentalisiert und nicht selten als Goethes Prophezeiung einer sozialistischen Gesellschaftsordnung dargestellt. Doch kann Fausts letzte Rede unter Berucksichtigung des szenischen Kontextes diesem Anspruch uberhaupt gerecht werden, sind die letzten Worte Fausts bei diesen Deutungen uberhaupt als Teil des Ganzen beachtet? Wird bei diesen Deutungen nicht vielmehr der Inhalt des Monologes gegen die szenische Darstellung isoliert, die Rede quasi separat, inhaltlich autark und somit inadaquat gedeutet? Neue Literaturwissenschaftler gehen jedenfalls von letzterem aus. Demgema ist ein komplett neues, alten Deutungen oft ganzlich

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