Meta-Dialog: Levinas' Philosophie ALS Etho-Poietisches Konzept
Dorothee Gelhard
Meta-Dialog: Levinas’ Philosophie ALS Etho-Poietisches Konzept
Dorothee Gelhard
Ausgangspunkt ist das Konzept der Ethik als erste Philosophie des judischen Philosophen Emmanuel Levinas, dessen Denken in den letzten zehn Jahren die literaturtheoretische Debatte besonders in den USA stark gepragt hat. Der daraus entwickelte Meta-Dialog geht von einem Paradigma der Identitat aus, das auf dem Prinzip der Verantwortung und der Rechtfertigung basiert. Der literarische Text fungiert dabei als Mnemotop, dessen aufbewahrte Erfahrung im Wortgedachtnis in zum Teil absurden UEbercodierungen der Zeichen gespeichert ist. Individuelle Erinnerung ist somit auch die Sorge fur den anderen, und das kollektive Erinnern wird ein Teil der Sorge des Selbst, das den anderen einschliesst. Es wird ein Akt der sozialen Verantwortung. Der Meta-Dialog als etho-poietisches Konzept ist der Versuch eines dialogischen Verstehens, das das in der Torah geforderte Gebot der Erinnerung allgemeiner fasst, um dem modernen Subjekt wieder einen Handlungsraum zu ermoeglichen.
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