Peter Weiss Und Der Surrealismus: Poetische Verfahrensweisen in Der eAsthetik Des Widerstands

Christian Bommert

Peter Weiss Und Der Surrealismus: Poetische Verfahrensweisen in Der  eAsthetik Des Widerstands
Format
Paperback
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
Country
Germany
Published
1 December 1990
Pages
195
ISBN
9783531122038

Peter Weiss Und Der Surrealismus: Poetische Verfahrensweisen in Der eAsthetik Des Widerstands

Christian Bommert

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Wer die kunstlerische Entwicklung des Malers, Filmemachers, Dra- matikers und Schriftstellers Peter Weiss beschreiben will, wird rasch erkennen, warum seine asthetische Praxis in solchem Masse mit dem Surrealismus korrespondieren konnte. Schon der fluchtige Blick auf das fruhe bildkunstlerische Schaffen findet Anhaltspunkte dafur, wa- rum sich Weiss der Pariser Avantgarde eng verbunden gefuhlt haben muss, als er sich ihr spater bewusst zuwandte. So kann man vielen Jugend-Bildern bereits den Protest gegen jene technokratische Ra- tionalitat entnehmen, die im Brennpunkt der surrealistischen Kritik stand. Auch die Betonung des Phantastischen oder die mitunter er- kennbare Vermischung von Traum und Realitat deuten auf typische surrealistische KunstmitteL Mit seinen spateren Collagen knupft er schliesslich unubersehbar an die Arbeiten von Max Ernst an. Weiss hat sich auch mit den programmatischen Anspruchen der Sur- realisten, fur deren Formulierung ihr Wortfuhrer Breton immer wie- der gesorgt hat, eingehend auseinandergesetzt Deren nahere Be- trachtung und Weiss’ Bezugnahmen erhellen, wie wichtig die Aus- einandersetzung mit dieser Tradition fur seinen Weg in die asthe- tische Modeme gewesen ist. Hierbei kommen allerdings Zweifel auf, ob es hilfreich ist, Weiss zu irgendeinem Zeitpunkt seiner Ent- wicklung (etwa in den funfziger Jahren) als einen Kunstler zu be- schreiben, der potentiell der surrealistischen Gruppe zugehoerte. Da- gegen spricht vor allem die unmittelbare Selbstbezogenheit seiner fruhen AEusserungen, denen die gesellschaftliche Perspektive ganz 9 fremd war. Es ist nicht zu verkennen, dass Weiss seinen individu- ellen Horizont anfanglich nie uberschreitet.

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