Vor 1917 hatte sich die Stadt Niz&nij Novgorod zu einem fur ganz Russland wichtigen Handelszentrum etablieren konnen und eine tiefgreifende Modernisierung durchlebt. Die inneren Widerspruche und die Ungleichmassigkeit dieses Modernisierungsprozesses werden aus der Sicht einer Provinzstadt analysiert. Durch die Heterogenitat der untersuchten Institutionen wurden Perspektivwechsel ermoglicht, dank denen sowohl sozial- als auch kulturgeschichtliche Fragestellungen aufgegriffen werden. - Fur die Sowjetzeit konnte ein regelrechter Angriff auf die stadtische Identitat durch die Bol’s&eviki in aller Deutlichkeit aufgezeigt werden. Wichtige Traditionen der Stadt wurden massiv attackiert, so z.B. die Messe, um eine allsowjetische Identitat zu installieren. Die Entwicklung der Stadt nach 1991 zeigt anschaulich, dass die vorrevolutionare Identitat vital auflebt.