Municipium Claudium Aguntum. Keramikregionen ALS Interaktionsraume: Eine Westnorische Perspektive
Martin Auer
Municipium Claudium Aguntum. Keramikregionen ALS Interaktionsraume: Eine Westnorische Perspektive
Martin Auer
Gefasskeramik wurde in vormodernen Gesellschaften in hoher Menge gebraucht und produziert. Die jeweiligen Produkte weisen verschiedene Verbreitungsgebiete auf, die als Keramikregionen bezeichnet werden. Innerhalb solcher Regionen ist ein in weiten Teilen vergleichbares Repertoire an Gefassformen und Verzierungen vorhanden. Ausgehend vom Fundmaterial aus dem romischen Municipium Claudium Aguntum bei Lienz in Osttirol untersucht Martin Auer in Band 2 der neuen Reihe Ager Aguntinus die Keramikherstellung und Verbreitung in der antiken Provinz Noricum. Dabei sind regional divergierende Herstellungstechniken ebenso wie unterschiedliche Vorlieben bezuglich der Form und Verzierung von Keramik festzustellen. Es stellt sich die Frage, auf welche Weise eine Keramikregion eigentlich entsteht. Primar kann von Kontakten zwischen den Topferinnen und Topfern ausgegangen werden, die sich schliesslich in den Produkten widerspiegeln. Diese anhand der Keramik nachweisbaren Kontaktzonen sind jedoch keineswegs statisch, sondern weisen wahrend der funfhundertjahrigen Geschichte der romischen Provinz deutliche Verschiebungen auf, die sich wiederum mit politischen Ereignissen und damit einhergehenden sozialen Veranderungen verbinden lassen. Auf diese Weise wird die lokal und regional hergestellte Keramik zum Spiegel sozialer Interaktion.
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