Das Programm der Fruhkonstantinischen Decke In Trier
Erika Simon
Das Programm der Fruhkonstantinischen Decke In Trier
Erika Simon
Nur selten sind von antiker Architektur die Decken erhalten. Die 3,50 m unter der Vierung des Trierer Domes ausgegrabene Decke ist daher ein Glucksfall. Sie stammt aus einem vornehmen spatantiken Bau. Die 15 Deckenfelder wurden in Trier nach neuesten Methoden restauriert und sind im Bischoflichen Dom- und Diozesanmuseum zu betrachten. Es handelt sich um vier weibliche Busten mit Nimbus und um drei Busten weiser Manner. In den acht Zwischenfeldern schweben je zwei geflugelte Putten, einmal auch Amor und Psyche. Die Verfasserin hatte schon vor zwei Jahrzehnten versucht, das ursprungliche Bildprogramm der Decke zu erschliessen. Inzwischen hat man die eine Buste mit einem anderen Attribut rekonstruiert. Auch sonst sind Erkenntnisse hinzugekommen, weshalb es sich lohnt, neu nach dem Zusammenhang der Darstellungen zu fragen. An die Stelle der Personifikationen treten nun starker Allegorien. Diese entsprechen der Mentalitat der konstantinischen Zeit und zeigen, dass der Ubergang zum Christentum kein punktuelles Ereignis sondern ein Prozess war. In ihn fuhrt die Trierer Decke, eines der schonsten romischen Fundstucke nordlich der Alpen, mitten hinein.
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