Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Hochschule fuer Politik Muenchen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mensch stoesst sich gerne an der Polarisierung. Wann immer Personen des oeffentlichen Lebens oder im Privaten in der Diskussion, sei sie nun direkt oder in medialer UEbermittlung gefuehrt, polarisieren und eine Zuspitzung bezwecken wollen, erreichen sie oft ihr Bezwecktes. Es wird sich empoert, es wird kritisiert, alles in allem nimmt man die Zurueckweisung der Zuspitzung oft lauter und erregter vor, als wenn ein Argument auf vernuenftig-sachlicher Ebene vorgetragen worden waere. Es gehoert also zum Wesen der Polarisierung, dass die Resonanz (in der deutschen Alltagssprache oft nur noch als Feedbacks bezeichnet) auf ein Argument bei ihr oft um ein vielfaches hoeher ist, als wenn man eine bestimmte Position nuechtern, wertneutral und evtl. auch mit einer hoeheren Sachkenntnis vorgebracht haette. Was thematisch im Alltag oft und in der politisch hitzigen Situation der Gegenwart wiederkehrend zu beobachten ist, laesst sich auch fuer den Bereich der Wissenschaft, mit Sicherheit aber fuer die Politische Wissenschaft vermuten, die sich genuin durch eine recht antagonistische Dialektik auszeichnet. Dass Polarisierung strenggenommen keine wissenschaftliche Kategorie darstellen soll und darf, ist dem Verfasser bewusst. Dennoch gelangten wissenschaftlich erprobte und gestandene Persoenlichkeiten gerade durch ihre zugespitzten und pointierten Schriften zu der ueberragenden Bekanntheit, die oft noch bis in die heutigen Tage hineinreicht. Bekannt ist im Bereich der Politischen Wissenschaft vor allem Jean-Jaques Rousseau, der in den Jahren 1750 bis 1755 massgeblich durch zwei ueberspitzt formulierte Abhandlungen ("ueber die Wissenschaften und Kuenste" sowie "ueber den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen") bekannt wurde. Dass vor allem erstere von ihm durch bluehende Metaphorik, UEbertreibung und UEberspitzung