Als Mensch und als Schriftsteller ist Johannes Freumbichler (1881-1949), der Grossvater des bekannten oesterreichischen Autors Thomas Bernhard, erst zu entdecken. Selbst seine in den 1930er- und 1940er-Jahren erfolgreichen Romane -Philomena Ellenhub , fer den er 1937 den Grossen OEsterreichischen Staatspreis (Foerderungspreis) erhielt, und -Auszug und Heimkehr des Jodok Fink sind heute nur mehr wenigen bekannt. Anlasslich des 125. Geburtstages Johannes Freumbichlers wird der OEffentlichkeit nach mehr als dreijahriger Forschungsarbeit an seinem umfangreichen literarischen Nachlass ein umfassendes und aktuelles Portrat seiner Lebens- und Werkgeschichte prasentiert. Die Widerspreche der faszinierenden Persoenlichkeit zeigen, wer sich hinter der fer den Enkel bedeutenden Figur tatsachlich verbirgt. Der direkte Zugang zu den vielfach unveroeffentlichten Erzahlungen, Romanen und Gedichten Johannes Freumbichlers, seinen Notiz- und Tagebechern und aufschlussreichen Korrespondenzen innerhalb der Familie sowie mit zeitgeschichtlich bedeutenden Persoenlichkeiten und Verlagshausern gibt Einblick in eine bewegte, von grosser Armut und tiefer Enttauschung gepragte Schriftsteller-Existenz. Auch die literarische Entwicklung seines Enkels Thomas Bernhard wird durch viele bislang unbekannte Details neu beleuchtet. Dass Johannes Freumbichlers literarisches Schaffen eber das traditionelle Genre des Heimatromans hinausreicht, macht der zeitgeschichtliche, sozialpolitische und literarische Kontext, der in dieser Monographie nicht zu kurz kommt, sichtbar.