Die Staufer: Mit Literaturnachtragen Von Gerhard Lubich
Odilo Engels
Die Staufer: Mit Literaturnachtragen Von Gerhard Lubich
Odilo Engels
Das altere Stauferbild ist von deutschen Wunschen und Idealvorstellungen des spaten 19. Jahrhunderts gepragt. Unter dem Einfluss des fraglich gewordenen Nationalstaatsgedankens ist auch dieses Bild seit dem letzten Kriegsende in eine Krise geraten. Die Charakterisierung der staufischen Herrschaft schwankt seitdem zwischen machtbesessener Tyrannei, illusionarem Herrschaftsanspruch, Beharren auf uberkommenen Reichsrechten und schopferischer Staatskunst. Der Autor verfolgt einerseits die Ausformung fruhstaatlicher Grundsatze und ihre Durchsetzung, schildert andererseits die Politik der Staufer aber auch als ein Mit- und Gegeneinander von fuhrenden Adelsgeschlechtern. Gleichzeitig mit ihrem Aufstieg aus einer noch wenig profilierten Adelsfamilie zu einem Adelshaus mit unverwechselbarem Eigenverstandnis und ganz bestimmten Mangeln ihrer Machtgrundlage wuchsen sie in die hohe Politik hinein, um am Ende eine ungeahnte, ins Eschatologische gesteigerte Entfaltung des eigenen Ansehens zu erreichen und ebenso masslos bekampft zu werden. Aus dieser Perspektive gelingt es dem Autor, das Spezifische der staufischen Geschichte herauszuschalen.
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