Bundesdeutscher Protestantismus und Geschlechterdiskurse 1949-1971: Eine Revolution auf leisen Sohlen
Sarah Jager
Bundesdeutscher Protestantismus und Geschlechterdiskurse 1949-1971: Eine Revolution auf leisen Sohlen
Sarah Jager
Eine Revolution auf leisen Sohlen - so lasst sich die Auseinandersetzung westdeutscher protestantischer Akteurinnen und Akteure mit Diskursen zum Thema Geschlecht beschreiben. Fur die Bundesrepublik 1949-1971 sind gesellschaftliche Individualisierungs-, Pluralisierungs- und Differenzierungserscheinungen auch der Geschlechterrollenvorstellungen zu konstatieren. Sarah Jager untersucht anhand der Themenfelder Familie, Sexualaufklarung, Sittlichkeitsbewegung in Literatur und Film, weibliche Erwerbsarbeit, Sexualethik sowie Ehe- und Familienberatung die ethische Auseinandersetzung des Protestantismus mit diesen Veranderungsprozessen, die als Herausforderung erlebt wurden. Es kam themen- und konstellationsabhangig zu einer Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen, zu abwehrenden und kritischen Reaktionen ebenso wie zu einer vorsichtigen Aufnahme und Mitgestaltung. Dies fuhrte zu einer Liberalisierung und Individualisierung evangelischer ethischer Positionierung, die zunehmend das Individuum in den Fokus des eigenen Nachdenkens stellte.
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