Enea Silvio de' Piccolomini, als Papst Pius der Zweite und sein Zeitalter
Georg Voigt
Enea Silvio de’ Piccolomini, als Papst Pius der Zweite und sein Zeitalter
Georg Voigt
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This historic book may have numerous typos and missing text. Purchasers can download a free scanned copy of the original book (without typos) from the publisher. Not indexed. Not illustrated. 1856 Excerpt: …Versammlung zu sprechen. Torquemada besorgt immer nur, durch ein missliches Wort oder einen ubelgewahlten Vergleich gegen den Glauben zu verstossen, er unterwirft sein Urtheil zum voraus der Autoritat der Kirche und stellt es nur als ein bescheidenes, unmaassgebliches Gutachten auf’). Ieder Satz, den er ausspricht, soll durch eine Autoritat gestutzt sein, sei diese nun das alte oder das neue Testament, das burgerliche oder das canonische Recht, eine papstliche Constitution oder ein Synodaldecret, ein Glossator oder Aristoteles, einer der alteren Kirchenvater oder ein Alexander von Hales, Thomas von Aquino, Bonaventura, Nicolaus von Lyra. Jeder Ausspruch, dem das Herkommen Ansehen und Wurde gegeben, ist ihm gleich heilig wie der andere, und er ist uberzeugt, dass es nur auf das rechte Verstandn iss und die logifche Combination ankomme, um die Uebereinstimmuug zwischen ihnen zu sinden. Aber fern bleibe ihm der heidnische Autor und der frivole Dichter, ausser es werde einmal aus dem Valerius Marimus bewiesen, dass selbst Heiden oft besser waren als Ketzer, oder Cicero geniesse die Ehre, in rein-weltlichen Dingen neben Aristoteles, dessen Philofophie fur die orthodoxe galt, befragt zu werden. So walzt sich in Deductionen und Citaten seine Rede wie eine schwere, schwere Last immer vorwarts, grundgelehrt und wohluberlegt, bis einmal der schmahende, fanatische Ton des Bettelmonches durchbricht und ein lebender Mensch aus dem Buche redet, um indess bald wieder in der klofterlichen Einformigkeit zu verschwinden. Neben Torquemada durfte ein anderer spanischer Theologe, Iuan de Palomar, unter den Eugeniauern zu nennen sein.
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