Dieses historische Buch kann zahlreiche Tippfehler und fehlende Textpassagen aufweisen. Kaufer konnen in der Regel eine kostenlose eingescannte Kopie des originalen Buches vom Verleger herunterladen (ohne Tippfehler). Ohne Indizes. Nicht dargestellt. 1886 edition. Auszug: … einen diebischen Sammler herabzusetzen, sondern vielmehr um auf die tieferen Schwierigkeiten seiner Arbeit und Vorzuge seines Werkes aufmerksam zu machen. Die stofflichen Bestandtheile sind ihm ja stets gegeben; er hat nur die Aufgabe, sie neu und organisch zu verbinden. Dieses geistige Band ist es, worauf in der Kunst alles ankommt. Ganz werden wir es nie begreifen–eine Selbstuberschatzung dieser Art wurde den nachgestaltenden Historiker sofort in einen anatomischen’ Zergliederer verwandeln. Der Kunstler erfasst es unbewusst auf einmal, aber dem bewussten Psychologen bleibt es stets so unfassbar, wie der Urgrund des korperlichen Lebens dem Biologen. Dennoch ist es lohnend, ihm nachzuspuren, denn je naher wir ihm kommen, je mehr wir vom Walten des Genies im einzelnen Fall und in allgemeinen Gesetzen ahnen, je scharfer unfer schwaches Auge in die Werkstatte eines schopferischen Geistes spaht, desto vollstandiger verstehen wir die Schonheit des Geschaffenen. Kulturgeschichtliche und antiquarische Fragen sind nicht zu vernachlassigen, aber den inneren Werdeprocess der Dichtungen zu erforschen ist das Hauptziel der Literaturgeschichte. Sie hat uns schauen zu lehren, tieferes und umfassenderes Schauen, daher auch hoheres Geniessen. Die dumpfe, obwohl machtige Bewunderung des ersten Eindrucks wird dabei zunachst klarer und dann allmahlich durch die Vereinheitlichung der anschliessenden Detaileinsicht auch viel machtiger. Werk und Kunstler wachsen zusammen uber uns herein. Mit solchem Genuss nimmt endlich von selbst die befreiende, sittliche Wirkun