Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Jura - Strafprozessrecht, Kriminologie, Strafvollzug, Universitaet Augsburg (Juristische Fakultaet), Sprache: Deutsch, Abstract: Die amerikanischen Verhoerpraktiken im Rahmen des Kampfes gegen den internationalen Terrorismus in Gefangenenlagern wie Guantanamo haben ein strafprozessuales Problem in die OEffentlichkeit gebracht, das bisher auch in der Wissenschaft nur wenig Beachtung gefunden hat; koennen im Ausland unter Folter und erniedrigenden Behandlungen erlangte Aussagen der verhoerten mutmasslichen Terroristen auch in deutschen Prozessen verwertet werden? Diese Frage kann jedoch nur Ausgangspunkt einer Beschaeftigung mit diesem Thema sein. Es stellt sich generell die Frage, unter welchen Bedingungen im Ausland gewonnene Aussagen von Beschuldigten oder auch Zeugen im deutschen Strafverfahren verwendet werden koennen und wie dies zu geschehen hat. Daher geht es in dieser Arbeit um die Frage der Verwertbarkeit auslaendischer (bemakelter) Aussagen. Doch bevor diese spezielle Problematik naeher beleuchtet werden kann, sind zu aller erst die Grundzuege der Beweis(verwertungs)verbote in Faellen ohne Auslandsbezug darzustellen, weil deren Verstaendnis die Grundlage fuer Faelle mit Auslandsbezug bildet. Daher wird im Folgenden erst die rein nationale Rechtslage bezueglich der Beweisverbote anhand allgemeiner Grundsaetze und der wichtigsten Fallgruppen dargestellt. Sodann wird zu klaeren sein, was unter "auslaendischen, bemakelten Aussagen" generell zu verstehen ist, bevor auch hier erst allgemeine Grundsaetze zur Frage des "Wie" und des "Ob" der Verwertung entwickelt und schliesslich die wichtigsten Problemfaelle dargelegt werden. Die "auslaendischen Aussagen" von Sachverstaendigen als Gutachter sollen dabei mangels Praxisrelevanz aussen vor bleiben.
