Kurt Gerstein. Ein Widerstandskaempfer?

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Sprache: Deutsch, Abstract: Kurt Gerstein, Jahrgang 1905, war seit 1941 SS-Offizier. Er war fuer die Beschaffung von Zyklon B zustaendig, das ab 1942 in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten fuer die Vergasung von Menschen eingesetzt wurde. In dieser Funktion wurde Gerstein zum Augenzeugen der Vergasung. Gleichzeitig gilt Kurt Gerstein als Widerstandskaempfer. 1963 erschien Rolf Hochhuths Drama "Der Stellvertreter". Das Drama handelt von der Haltung des Vatikans waehrend der Shoa. Kurt Gerstein spielt darin eine zentrale Rolle. Er versuchte ab 1942 das Ausland und die Kirche ueber den Voelkermord an den Juden Europas aufzuklaeren und begab sich dabei in groesste Gefahr. Von diesem auf den ersten Blick scheinbaren Widerspruch hoerte ich schon frueh von meinem Vater, der in der evangelischen Schuelerarbeit im Kurt-Gerstein-Haus in Hagen in Westfalen taetig war und dort Seminare und Tagungen zum Thema Kurt Gerstein besucht hat. Spaeter im Religionsunterricht, zum Thema "Kirche im Nationalsozialismus" in der achten Klasse, sahen wir "Der Stellvertreter". Das Drama beeindruckte mich sehr. Die Problematik und Widerspruechlichkeit Kurt Gersteins interessieren mich sehr, sodass ich sie im Rahmen der anzufertigenden Facharbeit als Thema gewaehlt habe und mich deshalb intensiver mit der widerspruechlichen und umstrittenen Person Gersteins auseinandersetzen moechte.