Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Freie Universitaet Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Mein Besuch der Auffuehrung von Anouk van Dijks und Falk Richters Tanztheater "Protect me" liegt bereits etwas mehr als vier Monate zurueck. Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt nicht die Moeglichkeit, mir das Stueck ein weiteres Mal anzuschauen. Allerdings ist es mir lebhaft im Gedaechtnis geblieben. Nichtsdestotrotz weisen meine Erinnerungen Luecken auf, die ich mir durch einmalig verwendetes Videomaterial, sowie ein Erinnerungsprotokoll zu fuellen gesucht habe. Immer wieder hatte ich waehrend der Auffuehrung das Gefuehl, kaum Zeit zu haben, um Luft zu holen. Es handelt von Figuren, die alle eines gemein haben. Permanent geplagt von dem Gefuehl, irgendetwas stimme nicht, suchen sie nach Halt, Sinn und Substanz. Sie sind einsam und rastlos, ueberarbeiten sich, brechen zusammen, machen weiter wie zuvor und jeder scheint auf seine Art, sich selbst verloren zu haben. Fuer ein Innehalten, so scheint es, bleibt ihnen keine Zeit, zu gross die Angst, den Anschluss zu verlieren, zu gering das Vertrauen in sich selbst. Der Aufbau des Stueckes ist collagenhaft und skizziert Teilbereiche unserer Gesellschaft. Aktuell diskutierte Themen wie die Wirtschaftskrise, Individualisierung, Demenz, Burnout, Orientierungslosigkeit, Coaching fuer alles und jeden und uebersaettigte Maerkte werden aufgegriffen. Inhalte also, die Grossteils mit einem Gefuehl des Unbehagens in Verbindung gebracht werden. Was aber genau ruft beim Zuschauer, zumindest mir selbst, haeufig das Gefuehl von Atemlosigkeit, Unbehagen und Enge hervor? Wodurch ist bei mir der Eindruck entstanden, dass jede der dargestellten Figuren der Hilfe bedarf, ueberfordert und alleine ist? Welcher Mittel wird sich in "Protect me" bedient, welche Elemente geschaffen, um eben dies zu bewirken? Vor dem Hintergrund dieser Fragestellung werde ich im Folgenden die Bewegungen und die Gesten untersuchen. Auf I