Metaphorizitat ALS Darstellungsmodus in Der Nazi & Der Friseur
Frank Dersch
Metaphorizitat ALS Darstellungsmodus in Der Nazi & Der Friseur
Frank Dersch
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universitat Konstanz (Geisteswissenschaftliche Sektion), Veranstaltung: Proseminar Holocaust-Grotesken, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Holocaust und Literatur stehen schon seit den Grundungsjahren der BRD in einem asthetischen und moralischen Spannungsverhaltnis, denn einerseits stellt sich die Frage nach der Adaquanz zwischen Reprasentation und Reprasentiertem und andererseits taucht die problematische Beziehung zwischen Fiktionalisierung sowie Poetisierung des Grauens und dem real erlebten Grauen der Opfer auf. In diesem Zusammenhang ist jeglicher Literatur zum Thema Holocaust ein kulturelles Konfliktpotenzial eingeschrieben. Dieses Konfliktpotenzial multipliziert sich a priori auf ein Vielfaches, wenn die Holocaust-Literatur komisch bzw. satirisch wird: in diesem Falle wird das oben beschriebene Spannungsverhaltnis bis aufs Auerste strapaziert. Genau dieser Problemkomplex liegt bei Edgar Hilsenraths Text Der Nazi & der Friseur vor, in dem allein durch die Textkonstitution zahlreiche Tabus und narrative Konventionen der bis dato erschienen Holocaust-Literatur gebrochen werden. Aus dem Tabubruch heraus stellt sich nun die Frage, ob der Text dem asthetischen sowie moralischen Spannungsfeld standhalt und somit trotz der Satire einen antinazistischen Gestus beibehalt, oder aber durch die Integration des Satirischen und Grotesken eben jene Inadaquanz erzeugt, da der Text neben das Grauen die Komik gesellt. Im Text finden sich Spuren des Undarstellbaren, welche durch einen poetischen bzw. satirischen Umweg dargestellt werden. Die folgenden Ausfuhrungen sollen zeigen, wie die augenfalligen Verknupfungen, Analogien und scheinbaren Koinzidenzen zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem zionistisch gepragten Israel, in das der Massenmorder Max Schulz nach vollzogenem Identitatswechsel auswandert, ein strukturales Mittel
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