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Die Peregrinatio Academica,
die grenzuberschreitende, oft langjahrige Studienreise, war bereits im Mittelalter fester Bestandteil des akademischen Lebens. Nach den klassischen Reisezielen Frankreich und Italien trat spatestens in der zweiten Halfte des 17. Jahrhunderts England, das als -terra incognita- lange Zeit am Rande der Europakarte gelegen hatte, in das Blickfeld deutscher Scholaren. Die Grundung der Naturforschergesellschaft Royal Society of London for Improving Natural
Knowledge (1660/62) machte das Land zum Zentrum einer neuen utilitaristischen, auf Experiment und Beobachtung beruhenden Wissenschaft, die im Deutschen Reich nur zogernd angenommen wurde; neben den Buch- und Handschriftensammlungen der Universitaten Oxford und Cambridge waren es nun vor allem die Laboratorien und Naturaliensammlungen der englischen Metropole, die den auslandischen Besucher anzogen. Die vorliegende Arbeit untersucht anhand von etwa zweihundert Gelehrten-Biographien die Herkunft und das Bildungsinteresse deutscher England-Fahrer und versucht, das Programm eines Studienaufenthaltes in London, Oxford und Cambridge zu rekonstruieren. So wird deutlich, dass bereits vor dem 18. Jahrhundert, dem Hohepunkt der deutschen Englandverehrung, intensive wissenschaftliche und personliche Kontakte zwischen den Gelehrtengemeinden beider Lander bestanden.
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Die Peregrinatio Academica,
die grenzuberschreitende, oft langjahrige Studienreise, war bereits im Mittelalter fester Bestandteil des akademischen Lebens. Nach den klassischen Reisezielen Frankreich und Italien trat spatestens in der zweiten Halfte des 17. Jahrhunderts England, das als -terra incognita- lange Zeit am Rande der Europakarte gelegen hatte, in das Blickfeld deutscher Scholaren. Die Grundung der Naturforschergesellschaft Royal Society of London for Improving Natural
Knowledge (1660/62) machte das Land zum Zentrum einer neuen utilitaristischen, auf Experiment und Beobachtung beruhenden Wissenschaft, die im Deutschen Reich nur zogernd angenommen wurde; neben den Buch- und Handschriftensammlungen der Universitaten Oxford und Cambridge waren es nun vor allem die Laboratorien und Naturaliensammlungen der englischen Metropole, die den auslandischen Besucher anzogen. Die vorliegende Arbeit untersucht anhand von etwa zweihundert Gelehrten-Biographien die Herkunft und das Bildungsinteresse deutscher England-Fahrer und versucht, das Programm eines Studienaufenthaltes in London, Oxford und Cambridge zu rekonstruieren. So wird deutlich, dass bereits vor dem 18. Jahrhundert, dem Hohepunkt der deutschen Englandverehrung, intensive wissenschaftliche und personliche Kontakte zwischen den Gelehrtengemeinden beider Lander bestanden.