Die Sicherung der Unabhangigkeit Osterreichs schien in den dreissiger Jahren eines der erklarten Ziele der franzosischen und italienischen Aussenpolitik. Die hierzu von Benito Mussolini und Pierre Laval am 7. Januar 1935 unterzeichneten -Accords de Rome- hatten neben einer ausgesprochen interessanten Regelung der beiderseitigen kolonialen Interessen in Afrika (Tunesien, Abessinien) und Europa diese Sicherung in geheimen Zusatzprotokollen, die erst 20 Jahre spater bekannt wurden, zum Inhalt. Die Arbeit zeigt unter Zuhilfenahme der synoptischen Analysemethode des Neorealismus, dass jedwedes Unternehmen zur Sicherung der Unabhangigkeit des osterreichischen Staates allein wegen der zu unterschiedlichen aussenpolitischen Zielsetzungen Frankreichs und Italiens, der zunehmenden Starke Deutschlands und der nachgebenden Haltung Englands a priori zum Scheitern verurteilt war.