Naturgesetz in Der Vorstellung Der Antike, Besonders Der Stoa: Eine Begriffsuntersuchung
Wolfgang Kullmann
Naturgesetz in Der Vorstellung Der Antike, Besonders Der Stoa: Eine Begriffsuntersuchung
Wolfgang Kullmann
Die Fokussierung auf die Verwendungsweise des Begriffs des Naturgesetzes bei einzelnen antiken (oder modernen) Autoren auf den unterschiedlichsten Gebieten (Jurisprudenz, Philosophie, Naturwissenschaft, Theologie, Literatur) fuhrte zu Einseitigkeiten, die dieser Band durch einen Ausblick auf die ‘historische Tiefe’ des Begriffs uberwinden hilft. Sein besonderer Reiz liegt darin, dass seine beiden Bestandteile (Natur und Gesetz) in einer starken Spannung zueinander stehen, die bis auf den heutigen Tag nicht voll aufgelost erscheint. Wahrend in der klassischen griechischen Philosophie bei Platon und Aristoteles die Welt nicht auf einen intentionalen Schopfungsakt zuruckgefuhrt wird, entwickelt sich mit der Einfuhrung des Begriffs des Naturgesetzes durch die Stoiker und dessen Ubernahme durch christliche Autoren die Vorstellung einer gottlichem Befehl unterliegenden Naturordnung. Deren Infragestellung durch die moderne Naturwissenschaft hat zu einer nicht aufgelosten Unsicherheit uber ethische und gesellschaftliche Massstabe gefuhrt.
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